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Bericht von der Kundgebung
Pressespiegel der Kundgebung

Rede von Mit-Initiator Harald Eckert

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitchristen, liebe Freunde Israels!

Wir sind vier Wochen vor den Bundestagswahlen hier in Berlin in Sichtweite des Reichstags zusammengekommen, um ein gemeinsames Bekenntnis abzulegen. Dieses Bekenntnis ist von uns Christen und von uns als Deutsche gefordert

  • auf dem Hintergrund des tragischen Terrors und der existentiellen Bedrohung Israels,
  • auf dem Hintergrund der zunehmenden Isolation Israels in der Völkerwelt und
  • auf dem Hintergrund höchst bedenklicher Veränderungen in der innenpolitischen Diskussion zum Thema Israel bei uns in Deutschland in den letzten Monaten.
Dieses Bekenntnis lautet: Deutschland gehört an die Seite Israels!

Liebe Freunde, die Begründung dafür lässt sich aus zwei Quellen ableiten.

Die erste ist die biblische Mahnung an die Völker, ein Segen für Israel zu sein und kein Fluch, um selbst von Gott gesegnet zu sein und nicht unter sein Gericht zu kommen. Diese Mahnung gilt allen Nationen gleichermaßen.

Die zweite Quelle ist unsere Geschichte. Die geschichtliche Beziehung des deutschen Volkes zum jüdischen Volk, ist einzigartig: Seit der Kreuzritterzeit vor 900 Jahren lebten Juden in Deutschland in einem von Hass, Verleumdung, Terror, Progrome, Entrechtung, Vertreibung, Demütigung und Missbrauch durchsetzten Umfeld mit dem Holocaust, dem größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte, als Höhepunkt. Wir rufen aus: Auf diesem Hintergrund kann es keine "normale" oder gar "neutrale" Beziehung Deutschlands zum jüdischen Volk und zum Staat Israel geben!

Die Bundesrepublik Deutschland hat sich in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg neben den USA zu einem der engsten Freunde Israels entwickelt. Diese Freundschaft war immer wieder angefochten und drohte oftmals zu erkalten - aber sie wurde nie grundsätzlich in Frage gestellt. Doch in den letzten 6 Monaten erlebten wir etwas Neues, Alarmierendes: Aus der politischen Mitte unseres Parteienspektrums, aus dem Mainstream unserer Gesellschaft wurden Stimmen laut, welche die besondere Beziehung Deutschlands zu Israel und unsere historische Verantwortung gegenüber dem Judenstaat erstmals in aller Öffentlichkeit grundsätzlich in Frage stellten. Eine so noch nie da gewesene Verunsicherung in der Beziehung Deutschlands zu Israel erschüttert derzeit unser politische Landschaft.

Unser Volk und unsere Volksvertreter stehen einmal mehr und in gewisser Hinsicht ganz neu vor der schicksalhaften Entscheidung, ob wir wirklich aus der Geschichte gelernt haben und bereit sind, uns gegen die zunehmenden Kräfte des weltweiten antijüdischen und antiisraelischen Zeitgeistes an die Seite Israels zu stellen, oder ob wir im Einklang mit dem Zeitgeist unsere mehr als 900-jährige Geschichte des Misstrauens, der Überheblichkeit und der Ablehnung gegenüber Juden fortsetzen und auf den Staat Israel übertragen.

Ich möchte konkret werden.

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Schröder: Sie haben sich redlich um ein gutes Verhältnis zu Israel und zum jüdischen Volk bemüht. Wir rechnen es Ihnen besonders hoch an, dass sie den ungarisch-jüdischen Holocaustüberlebenden und Literaturnobelpreisträger Elie Wiesel am 27. Januar 2000 als Redner in den deutschen Bundestag eingeladen haben. Aber dass Sie es laut auszusprechen wagten, deutsche Soldaten könnten sich an einem wie auch immer gearteten militärischen Einsatz in Israel beteiligen, hat weite Teile Israels und nicht wenige in Deutschland schockiert und enttäuscht. Hier vermissen wir ein ausgeprägteres historisches, moralisches und psychologisches Gespür!

Sehr geehrter Herr Außenminister Fischer: Sie haben Israel gegenüber in den letzten Jahren ein hohes Maß an Verständnis aufgebracht. Sie haben sich auch unmissverständlich zur deutschen Verantwortung für seine Vergangenheit und zu der daraus resultierenden Besonderheit unserer Beziehung zu Israel gestellt. Sie haben sich mit großem persönlichem Engagement in die Nahostpolitik eingearbeitet. Wir möchten Ihnen dafür unsere Anerkennung aussprechen!

Ich vermute allerdings, dass Sie in Ihren Bemühungen um eine Lösung im Nahen Osten an eine schmerzliche Grenze gestoßen sind, namentlich, dass es sich bei dem abgrundtiefen Hass, der Israel entgegen schlägt, nicht um ein Ausnahmephänomen einzelner Extremisten und Diktatoren handelt, sondern um ein völkerumspannendes Massenphänomen. Sehr geehrter Herr Fischer und alle mit Außenpolitik befassten Politiker in Deutschland, wir fordern sie auf: Bitte verschließen sie ihre Augen nicht vor der Tatsache - so schmerzlich sie auch ist!

Sehr geehrter Herr Stoiber: Wir danken Ihnen für ihre klaren und mutigen Worte, die Sie in letzter Zeit in den USA, vor dem Deutschen Bundestag und andernorts in Israel gefunden haben! Wir möchten allerdings darauf hinweisen, dass die Basis für eine gemeinsame Politik innerhalb der EU in Bezug auf Israel begrenzt ist. Deutschland muss im Zweifelsfall bereit sein, auf Grund seiner einzigartigen Beziehung zu Israel einen eigenständigen Weg einzuschlagen!

Herr Möllemann, Herr Westerwelle: Wie auch immer sie in Wahrheit zu Israel stehen mögen - Sie haben im Frühjahr dieses Jahres an dem Damm gebohrt, der in den letzten Jahrzehnten antisemitische Haltungen und Klischees in unserem Volk weithin in Schranken gehalten hat. Der Damm ist Gott sei Dank nicht gebrochen - aber er ist gerutscht. Das haben Sie persönlich zu verantworten! Und wir möchten Sie mit aller Entschiedenheit auffordern, in Zukunft Ihre Finger von diesem Damm zu lassen!

Sehr geehrte Politiker, liebe Mitbürger, liebe Christen in Deutschland: Die Entscheidung, sich an die Seite Israels zu stellen ist keine billige Entscheidung. Sie kostet einen Preis. Die Entscheidung muss die Bereitschaft enthalten, international auf Unverständnis zu stoßen. Diese Entscheidung kann konkrete wirtschaftliche Nachteile nach sich ziehen. Diese Entscheidung kann - mit Blick auf die Wahlen - vielleicht auch Wählerstimmen kosten. Dennoch ist dies die einzige Entscheidung, die vor unserer Geschichte, die einzige Entscheidung die vor einem einfühlenden Gewissen und die einzige Entscheidung, die vor Gott verantwortbar ist. Deutschland kann und wird durch diese Entscheidung - trotz des Preises - nur gewinnen! Deutschland gehört an die Seite Israels!



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